Bericht aus dem Gemeinderat:

Bausperre für Kaltenleutgeben!

Gemeinderatssitzung auf Antrag der ÖVP Mandatare einberufen!

Inhalt: Bebauung Perlmoosergründe und Bausperre für Kaltenleutgeben Liebe Leser!
Wie Sie schon aus den Medien wissen, wird auf den ehemaligen Perlmoosergründen mit rasendem Tempo die Planung und Errichtung von 450 Wohneinheiten vorangetrieben.
Und wie Sie auch schon auf Grund der intensiven Berichterstattung wissen, ist der Bauplatz Wiener Stadtgebiet und deshalb außerhalb der Zuständigkeit unserer Gemeinde.
Trotzdem lassen wir nichts unversucht, um dieses Projekt, das durch das damit verbundene erhöhte Verkehrsaufkommen unsere Lebensqualität deutlich mindern würde, zu verhindern.
Genauso wie die anderen hauptbetroffenen Gemeinden Perchtoldsdorf, Laab und Breitenfurt setzten wir alle Hebel in Bewegung, um unsere Interessen zu wahren.
Deshalb haben wir eine Resolution formuliert, die inhaltskonform mit den Resolutionen dieser Gemeinden ist.
Diese wurde nun in der von uns beantragten Gemeinderatssitzung am 17. April 2012, einstimmig an die Landeshauptleute von Wien und NÖ verabschiedet.
Inhalt dieser Resolution sind folgende Maßnahmeschritte, um eine drohende Verkehrs und ökologische Katastrophe abzuwenden: - Sofortiger Planungsstopp des Projektes Waldmühle und eine Neuausrichtung des Projekts unter Einbeziehung der AnrainerInnen, Nachbargemeinden und ExpertInnen sowie des Natur- und Umweltschutzes - Umsetzung eines verbindlichen auf Infrastruktur und Verkehrsbelastung ausgelegten Entwicklungsplanes auf die gesamte Region - Ähnlich wie in Deutschland und der Schweiz in gleich gelagerten Fällen üblich: Einführung eines demokratisch legitimierten Gremiums, um grenzüberschreitend Projekte ab einer Größenordnung von z. B. über 200 Wohneinheiten bzw. entsprechende Betriebsstandorte im Vorhinein abzustimmen - Abstimmung der örtlichen Bebauungspläne sowie der Raumordnungsüberlegungen über alle Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg, unter Berücksichtigung der Lage im Biosphärenpark Wienerwald, der Bestimmungen der Wienerwalddeklaration 2002 sowie Natura 2000 – Bestimmungen. Aber auch Kaltenleutgeben muss einen Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität leisten.
Es kann nicht sein, dass ein Projekt in der Nachbargemeinde bekämpft wird, aber eigene Großprojekte bewilligt werden.
Die Verbauung der noch offenen Baulandfläche von 15 ha würde das momentane Verkehrsaufkommen von ca. 3300 Pkw-E/Tag um 1000 Pkw-E/
Tag erhöhen. Wenn man dann noch die zusätzlichen 1700 Pkw-E/Tag dazurechnet, die sich durch die Perlmooser-Verbauung ergeben würde, hätten
wir fast eine Verdoppelung des momentanen Verkehrs!
Deshalb fordert die ÖVP Kaltenleutgeben eine Bausperre für Großvolumigen Wohnbau (nicht betroffen wären Ein- und Zweifamilienhäuser) für die nächsten zwei Jahre.
Dieser Zeitraum soll genützt werden, um Analysen darüber anzustellen, wie viele zusätzliche Einwohner Kaltenleutgeben noch verträgt, ohne die Lebensqualität der schon vorhandenen Einwohner zu beeinträchtigen.
Aufgrund der Tatsache, dass sich die Gemeindegrenzen großflächig geändert haben (Grundabtausch Perchtoldsdorf/Kaltenleutgeben, ehemalige Perlmoosergründe), ist es für die Gemeinde unbedingt erforderlich, das örtliche Raumordnungsprogramm zu überarbeiten. Die Notwendigkeit dieser Bausperre hat auch die SPÖ eingesehen. Nur in der Umsetzung sind wir uns leider nicht einig.
Entgegen des Drängens der ÖVP, die Bausperre so rasch wie möglich zu verhängen (die ÖVP Mandatare haben auch die dafür geforderten Ziele des Entwicklungskonzeptes vorgelegt, allen voran die Verhinderung von Großvolumigen Wohnbau und der daraus reduzierten Verkehrsbelastung,
die wiederum die Lebensqualität erhält…), sieht die SPÖ keinen dringenden
Handlungsbedarf und möchte sich mit der Entscheidung bis zum Sommer Zeit lassen.
Sie wünschen sich die Abhandlung dieses Themas in mehreren Ausschusssitzungen.
Für uns aber ist klar, dass die Zeit drängt uns das Ziel ohnehin schon definiert
ist!
Da es in unserem Ort noch genug freie Wohnungen gibt, lassen wir auch nicht das Argument gelten, dass wir einkommensschwächeren Menschen, die sich kein Haus leisten können, durch die vorübergehende Bausperre für Wohnungsbauten die Möglichkeit verwehren, in unserem schönen Ort wohnen zu dürfe. GGR DI Stefanie Hagmann-Schramm