Zurzeit herrscht eine angeregte Debatte rund um Kunstrasenplätze in der Europäischen Union, da die EU aus gesundheitlichen Gründen ein Verbot von Mikroplastik, welches Bestandteil des Granulats für den Kunstrasen ist, plant. Als Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser unter 5mm. Das Mikroplastik, das ein Magnet für Giftstoffe und Krankheitserreger ist, kann vom Regen ausgewaschen werden und gelangt so in Grundwasser und die Nahrungskette von Tieren, da diese Mikroplastik oft mit Kleinsttieren verwechseln und mit der Nahrung aufnehmen. Zudem benötigen Mikroplastik-Partikel teils hunderte Jahre bis zu ihrem vollständigen Abbau.
Auch in der Marktgemeinde Kaltenleutgeben gibt es einige Kunstrasenplätze. So wurde beispielsweise der Fußballplatz auf der Eiswiese, 2016 mit Kunstrasen ausgestattet. Der rund 60.000 € teure Bau dieses Rasens wurde damals von der Volkspartei Kaltenleutgeben im Gemeinderat abgelehnt. „Ein Plastikplatz ist zwar praktisch in der Wartung, aber mitten im Wienerwald aus vielen Gründen nicht wünschenswert. Wir haben uns für einen natürlichen Rasen ausgesprochen und haben deshalb auch gegen das Projekt gestimmt. Die nachhaltigere Variante mit einem natürlichen Rasen wurde zwar in einem Kostenvoranschlag präsentiert, war der SP/FP Ortsregierung aber zu teuer, sowie zu aufwändig in der Erhaltung“, so gf. Gemeinderätin Bernadette Schöny. Auch gf. Umweltgemeinderätin Michaela Sehorz sieht Haltung der ÖVP mit dem EU-Verbot bestätigt: „Plastikmüll ist zu einem enormen globalen Problem geworden. Wir alle sind angehalten weniger Plastik zu verwenden. Gerade eine Gemeinde sollte hier also eine Vorbildwirkung einnehmen. Das haben 2016 auch so argumentiert, sind aber leider auf taube Ohren gestoßen“.