Nachhaltig einkaufen, besser leben!

„Du bist was du isst“, sagt ein Sprichwort. Tatsächlich beeinflussen die Qualität und die Art der Beschaffung unserer Nahrungsmittel unser tägliches Leben. Das betrifft nicht nur unser eigenes körperliches Wohlbefinden oder unsere Gesundheit, denn die  Art und Weise unseres Lebensmittelkonsums hat weitreichende Auswirkungen im regionalen und globalen Kontext. Das Bewusstsein für nachhaltiges Einkaufen ist in den letzten Jahren stark gestiegen und viele Menschen versuchen bereits im kleinen Rahmen Veränderungen umzusetzen. Eine Initiative in diese Richtung ist beispielsweise das „Biokistl“, das sich in einigen Gegenden bereits flächendeckend etabliert hat. Das Konzept sieht vor Lebensmittel aus der Region zu kaufen, die ohne chemische Stoffe produziert wurden und nur einen geringen Transportweg hinter sich gelassen haben um zum Endverbraucher zu gelangen. Daraus ergibt sich ein Doppeleffekt, denn die Lebensmittel schmecken oft besser und man leistet durch den nachhaltigen Einkauf einen Beitrag zum Umweltschutz und gegen den Klimawandel.

Beispielsweise könnte man mit lokalen Anbietern aus dem Ort und der unmittelbaren Umgebung kooperieren und das Konzept generell besser vermarkten. Nicht

 nur Initiativen wie das „Biokistl“ leisten einen wichtigen Beitrag für die Umwelt

und mehr Nachhaltigkeit beim Einkauf, sondern auch Projekte wie Lebensmitteltauschbörsen.

Dabei geht es um den simplen Austausch von Nahrungsmitteln, die entweder nicht mehr benötigt werden, weil jemand beispielsweise auf Urlaub fährt oder eine zu grosse Menge eines Lebensmittels besitzt. Derartige Tauschbörsen sind vor allem im urbanen Umfeld beliebt und können auch in Kaltenleutgeben ein zusätzliches Angebot im Einkaufsverhalten von Nahrungsmitteln darstellen. Dabei geht es nicht um eine einseitge Art des Konsums, sondern um einen anderen Weg um an Lebensmittel zu gelangen, umso den Einkauf vielfältiger und vielleicht auch bequemer und kostengünstiger zu gestalten. Hier ergibt sich ein Anknüpfungspunkt zur Abfallwirtschaft. Vieles was wir heutzutage wegwerfen,

ist in Wahrheit noch konsumierbar. Die Nahrungsmittelindustrie schreibt durch maschinell erzeugte Verfallsdaten das angebliche Ende der Konsumierbarkeit eines Lebensmittels vor, obwohl es eigentlich noch nahrhaft und essbar wäre. Diese Lebensmittel könnten ebenfalls in Tauschprojekten angeboten werden oder gar ohne Gegenleistung verschenkt werden, falls jemand die betroffenen Produkte nicht mehr essen möchte. Abfallwirtschaft ist allerdings ein eigener großer Bereich, der viele Facetten in sich trägt. Mülltrennung ist keine Bringschuld der Bürgerinnen und Bürger. Es muss ein attraktives Angebot geben, damit alle einfach und bequem Mülltrennung praktizieren können. Informationsbroschüren können Aufklärungsarbeit leisten, da es auch im Bereich der Abfallwirtschaft oft Neuerungen gibt. Das Angebot und die Mülltrennungsstellen sollten ausgebaut werden, um eine einfachere Entsorgung zu ermöglichen. Die Möglichkeiten sind breit gefächert und eine eingehende Beschäftigung, der eine tatsächliche Umsetzung folgt, hilft allen und tut allen gut!

Ihre
Michaela Sehorz, MA